Internationale Pflegekräfte halten: Die Erfolgsfaktoren für Einrichtungen

Veröffentlicht am
27.03.2025
Mitwirkende
Johannes Bopp
Geschäftsführer
Henri Fuchs
Geschäftsführer
Kontaktieren Sie uns!
Ich akzeptiere die Datenschutzbestimmungen.
Vielen Dank! Ihre Anfrage wurde übermittelt.
Etwas ist schiefgelaufen.

Der aktuelle Stand zur internationalen Pflegebeschäftigung in Deutschland

Pflegeeinrichtungen in Deutschland sind zunehmend auf Pflegekräfte aus dem Ausland angewiesen – das bestätigen sowohl aktuelle Zahlen als auch die Praxis vor Ort. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stammt inzwischen jede sechste Pflegekraft in Deutschland aus dem Ausland. In der Altenpflege liegt der Anteil sogar bei fast 19 Prozent – Tendenz steigend. Ohne diese internationalen Fachkräfte würde das Pflegesystem vielerorts kaum noch funktionieren.

Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern eine Folge des demografischen Wandels: Die Zahl deutscher Pflegekräfte schrumpft, während der Bedarf gleichzeitig wächst. Die Studie macht deutlich, wie entscheidend internationale Fachkräfte bereits heute für die Stabilität des Systems sind – und dass ihre Bedeutung in Zukunft noch weiter zunehmen wird.

Pflege ohne internationale Fachkräfte? Kaum noch vorstellbar

Das IAB stellt klar: Seit 2022 ist das Beschäftigungswachstum im Pflegesektor ausschließlich auf ausländische Pflegekräfte zurückzuführen. Während immer mehr deutsche Fachkräfte altersbedingt ausscheiden, federn Pflegekräfte aus Drittstaaten und EU-Ländern die Lücke ab. Besonders gefragt sind Kräfte aus den Pflegeanwerbeländern wie den Philippinen, Indien, Bosnien-Herzegowina, Tunesien und Vietnam – aber auch aus der Türkei, Serbien oder Kroatien.

Diese Entwicklung macht deutlich: Die Integration internationaler Pflegekräfte ist längst keine „Option“ mehr – sie ist zur notwendigen strategischen Maßnahme geworden, um Pflegequalität und Versorgungssicherheit in Deutschland aufrechtzuerhalten.

Überblick über die IAB-Studie und zentrale Fragestellungen

Die Studie mit dem Titel „Internationalisierung der Pflege – Pflegekräfte mit ausländischer Staatsangehörigkeit und ihr Beitrag zur Fachkräftesicherung“ basiert auf der Befragung von über 1.500 ausländischen Pflegekräften in Deutschland. Sie beleuchtet nicht nur demografische Entwicklungen, sondern auch zentrale Faktoren wie Bleibemotivation, Herausforderungen im Alltag, Sprachkompetenz, Anerkennung und Integrationserfolg.

Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, unter welchen Bedingungen Pflegekräfte aus dem Ausland langfristig in Deutschland bleiben wollen – und was sie daran hindert. Die Ergebnisse liefern nicht nur ein realistisches Bild der Situation, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen für Pflegeeinrichtungen und Politik.

Studienfokus: Motivation, Herausforderungen und Bleibeperspektiven

Die IAB-Studie stellt nicht nur Zahlen und Trends dar, sondern gibt den Menschen hinter den Statistiken eine Stimme. Über 1.500 ausländische Pflegekräfte wurden befragt – mit dem Ziel, ein realistisches Bild ihrer Erfahrungen, Wünsche und Belastungen in Deutschland zu zeichnen. Dabei ging es vor allem um die Frage: Was entscheidet darüber, ob internationale Pflegekräfte langfristig bleiben – oder doch wieder gehen?

Wer wurde befragt – und warum ist das Ergebnis so relevant?

Die Befragung umfasste Pflegekräfte aus unterschiedlichsten Herkunftsländern – sowohl aus der EU als auch aus Drittstaaten – mit unterschiedlichen Aufenthaltsstatus, Altersgruppen und Berufsfeldern (Krankenpflege, Altenpflege etc.). Viele der Teilnehmer:innen befinden sich bereits seit mehreren Jahren in Deutschland, was die Aussagen besonders aussagekräftig macht.

Das Ergebnis: Eine sehr große Mehrheit fühlt sich prinzipiell wohl in Deutschland – aber nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Integrationserfolge, Anerkennungsverfahren und das tägliche Arbeitsumfeld sind entscheidend für die Entscheidung, dauerhaft zu bleiben oder Deutschland wieder zu verlassen.

Was Pflegekräfte aus dem Ausland wirklich bewegt

Die Studie zeigt: Pflegekräfte aus dem Ausland sind in der Regel hoch motiviert. Viele sehen Deutschland als Chance für eine stabile berufliche Perspektive, finanzielle Sicherheit und eine bessere Zukunft für ihre Familien. Doch der Weg ist oft steinig – geprägt von Bürokratie, Sprachbarrieren und kulturellen Hürden.

Was sie motiviert zu bleiben:

  • Anerkennung ihrer Leistung
  • ein faires, wertschätzendes Miteinander im Team
  • gute Integration im Alltag
  • klare berufliche Entwicklungsmöglichkeiten

Was sie gefährdet zu gehen:

  • Unsicherheit im Aufenthaltsrecht
  • Überforderung ohne ausreichend sprachliche Unterstützung
  • Isolation außerhalb des Arbeitsplatzes

Diese Erkenntnisse liefern konkrete Ansatzpunkte für Arbeitgeber: Es reicht nicht, Pflegekräfte zu gewinnen – man muss sie auch halten.

Zentrale Ergebnisse der IAB-Studie auf einen Blick

Die wohl wichtigste Zahl der Studie: Rund 80 % der befragten Pflegekräfte möchten langfristig in Deutschland bleiben. Das ist ein starkes Zeichen – und zugleich ein Auftrag an Pflegeeinrichtungen, diese Perspektive nicht zu gefährden, sondern aktiv zu fördern.

80 % der Befragten wollen langfristig bleiben – ein starkes Signal

„Rund 80 Prozent der befragten Pflegekräfte möchten langfristig in Deutschland bleiben – wenn die Bedingungen stimmen.“ – IAB 2024

Dieser Satz aus der Studie ist zentral: Die Mehrheit will bleiben – aber nicht um jeden Preis. Entscheidend sind gute Arbeitsbedingungen, planbare Perspektiven und menschliche Wärme im neuen Zuhause.

Sprachkompetenz, Wertschätzung & Aufenthaltsstatus als Schlüsselfaktoren

Drei Faktoren zeigen sich als besonders relevant für die Bleibeperspektive:

  1. Sprachkenntnisse: Wer besser Deutsch spricht, fühlt sich sicherer, eingebundener und erfolgreicher im Beruf.
  2. Aufenthaltsstatus: Pflegekräfte mit gesichertem Aufenthaltsrecht bleiben häufiger – die Angst vor Unsicherheit oder Ablehnung beeinflusst Entscheidungen erheblich.
  3. Wertschätzung: Wer sich als Mensch wahrgenommen und nicht nur als „Arbeitskraft“ behandelt fühlt, bleibt aus Überzeugung.

Belastung ja – aber mit Perspektive und Sinn

Die Arbeit in der Pflege wird von vielen ausländischen Fachkräften als anspruchsvoll und körperlich belastend empfunden – doch nicht abschreckend. 60 % der Befragten bewerten den Arbeitsalltag als „belastend, aber machbar“. Entscheidend ist: Wer Sinn in der Arbeit sieht und sich im Team unterstützt fühlt, nimmt Belastung eher in Kauf – und bleibt.

Herausforderungen: Warum nicht alle bleiben – und was sie brauchen

Trotz der hohen Bleibebereitschaft zeigen die Studienergebnisse deutlich: Der Wunsch zu bleiben ist da – aber nicht jede Pflegekraft erlebt Bedingungen, die diesen Wunsch realisierbar machen. Gerade die ersten Monate entscheiden oft darüber, ob Integration gelingt oder scheitert. Häufig liegt es nicht an mangelnder Motivation, sondern an fehlender Struktur und Unterstützung.

Unsicherheit bei Anerkennung und Aufenthaltsrecht

Ein zentrales Problem ist die bürokratische Komplexität: Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist in Deutschland ein aufwendiger Prozess, der je nach Bundesland unterschiedlich abläuft. Kommt es zu Verzögerungen oder fehlender Transparenz, führt das bei Pflegekräften zu Verunsicherung – besonders, wenn der Aufenthaltsstatus davon abhängt.

Für viele bedeutet diese Unsicherheit emotionalen Stress und erschwert die langfristige Bindung. Arbeitgeber können hier proaktiv unterstützen, indem sie Beratung anbieten, Fristen im Blick behalten und klare Ansprechpartner:innen benennen. Genau hier setzt Adventus mit seinem Integrationskonzept an.

Eingewöhnung, soziale Isolation und kulturelle Barrieren

Ein weiteres Hindernis: fehlende soziale Integration außerhalb des Arbeitsplatzes. Viele Pflegekräfte berichten von Einsamkeit, mangelnden Kontakten und dem Gefühl, nicht wirklich „anzukommen“. Auch kulturelle Missverständnisse – im Umgang mit Patient:innen oder im Team – können zur Frustration führen, wenn sie nicht frühzeitig thematisiert werden.

Was hilft? Interkulturelle Schulungen, Tandem-Programme, Mentoring – und ganz einfach Zeit und Empathie. Einrichtungen, die soziale Integration aktiv fördern, profitieren nicht nur von motivierteren Mitarbeitenden, sondern auch von einem stabileren Teamgefüge.

Was Pflegeeinrichtungen konkret daraus lernen können

Die Studie liefert klare Hinweise darauf, was langfristige Bindung begünstigt – und was sie verhindert. Wer ausländische Pflegekräfte erfolgreich integrieren will, muss über das reine Ankommen hinausdenken. Es geht um Orientierung, Wertschätzung und ein Arbeitsumfeld, das Perspektiven bietet.

Sprachförderung frühzeitig und kontinuierlich anbieten

Sprachkompetenz ist der wichtigste Einzelhebel für erfolgreiche Integration. Sie erleichtert den Berufsalltag, stärkt das Selbstbewusstsein und verbessert die Kommunikation mit Kolleg:innen und Patient:innen. Deshalb sollte Sprachförderung nicht erst nach der Ankunft in Deutschland starten, sondern bereits im Herkunftsland beginnen – mit berufsbezogenen Kursen und gezielter Vorbereitung.

Adventus verfolgt diesen Ansatz konsequent: Alle Kandidat:innen durchlaufen strukturierte Sprachprogramme, die gezielt auf die berufliche Praxis und das geforderte Sprachniveau vorbereiten.

Integration aktiv gestalten – nicht dem Zufall überlassen

Erfolgreiche Integration passiert nicht „nebenbei“. Sie braucht Struktur, Verantwortung und Ressourcen. Pflegeeinrichtungen sollten Integrationskonzepte erarbeiten, die vom ersten Arbeitstag an greifen: Begrüßung, Einarbeitung, soziales Ankommen – idealerweise begleitet von Mentoren oder Integrationsbeauftragten.

Adventus unterstützt Einrichtungen genau dabei – mit standardisierten Onboarding-Prozessen, regelmäßigen Feedbackgesprächen und persönlicher Nachbetreuung, die über die ersten Wochen hinausgeht.

Pflegekräfte als Menschen sehen – nicht nur als Lösung für Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel ist unbestritten – aber wer Pflegekräfte ausschließlich unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, verkennt ihre Rolle und ihr Potenzial. Die IAB-Studie zeigt deutlich: Viele internationale Pflegekräfte kommen nach Deutschland mit einem klaren Ziel – sich zu integrieren, Verantwortung zu übernehmen und Teil eines Teams zu werden. Doch dazu brauchen sie mehr als einen Arbeitsvertrag.

Beziehung statt Austauschbarkeit: Der Mensch im Mittelpunkt

Pflegekräfte aus dem Ausland bringen nicht nur fachliche Qualifikationen mit, sondern auch eigene Biografien, Werte und kulturelle Perspektiven. Wer sie auf Augenhöhe willkommen heißt, schafft emotionale Bindung – und damit den Grundstein für echte Loyalität.

Die Arbeitgeberrolle wandelt sich hier zur Gastgeberrolle: Wer signalisiert „Du bist hier nicht nur willkommen, du bist wichtig“, wird langfristig belohnt – mit Motivation, Engagement und Vertrauen.

Was emotionale Bindung mit Teamstabilität zu tun hat

Pflege ist Beziehungsarbeit – nicht nur mit Patient:innen, sondern auch im Team. Ein Arbeitsklima, in dem sich internationale Pflegekräfte wertgeschätzt und eingebunden fühlen, wirkt sich direkt auf die Fluktuation aus. Wer sich emotional verbunden fühlt, bleibt nicht nur – er bringt sich ein, wächst mit dem Team und wird selbst zur Integrationsstütze für neue Kolleg:innen.

Daher gilt: Emotionale Sicherheit ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.

Wie Adventus Pflegekräfte aus dem Ausland langfristig bindet

Adventus geht über reine Personalvermittlung hinaus. Der Fokus liegt auf einem ganzheitlichen Rekrutierungs- und Integrationsprozess, der von Anfang an auf nachhaltige Zusammenarbeit abzielt. Unser Ziel: Pflegekräfte, die nicht nur „bleiben müssen“, sondern bleiben wollen – weil sie sich beruflich, sprachlich und menschlich gut aufgehoben fühlen.

Vorauswahl nach Sprachkompetenz und Integrationspotenzial

Bereits im Auswahlprozess legt Adventus größten Wert auf Sprachstand, Lernbereitschaft und interkulturelle Offenheit. Denn nicht jede qualifizierte Fachkraft passt automatisch zu jedem Team. Unsere Vorauswahl orientiert sich daher nicht nur an Zeugnissen, sondern auch an Persönlichkeitsprofilen, Erwartungen und Werten – für ein Matching, das wirklich funktioniert.

Willkommensvideos, enge Begleitung, Nachbetreuung als Erfolgsbausteine

Nach der Einreise endet unsere Arbeit nicht – sie beginnt neu: mit digitalen Willkommensbotschaften, strukturiertem Onboarding und einem individuellen Integrationsplan. Pflegekräfte wissen so: Sie sind nicht allein. Auch nach Monaten stehen wir im Austausch – mit regelmäßigen Check-ins, Feedback-Runden und aktiver Nachbetreuung.

Diese Maßnahmen sorgen nicht nur für einen guten Start, sondern auch für eine starke emotionale Bindung, die dem Fachkräftemangel langfristig etwas entgegensetzt.

Pflegekräfte aus Überzeugung halten – nicht aus Not

Unser Anspruch bei Adventus: Pflegekräfte sollen nicht „bleiben, weil sie müssen“, sondern bleiben, weil sie sich bewusst für Deutschland, das Team und den Arbeitgeber entschieden haben. Diese Haltung beginnt bei Respekt – und wird durch Struktur, Kommunikation und Verlässlichkeit in echte Bindung überführt.

Jetzt handeln, um Pflegekräfte nicht nur zu gewinnen, sondern zu halten

Die IAB-Studie macht deutlich: Internationale Pflegekräfte wollen bleiben – wenn die Bedingungen stimmen. Sie sind motiviert, lernbereit und leistungsfähig. Doch sie brauchen Strukturen, die ihnen nicht nur das Ankommen erleichtern, sondern auch das Dableiben ermöglichen.

Pflegeeinrichtungen profitieren doppelt, wenn sie diesen Prozess aktiv gestalten: Sie sichern nicht nur ihre Fachkräftebasis, sondern stärken zugleich Teamstabilität, Arbeitgebermarke und Pflegequalität. Wer langfristig denkt, versteht: Es geht nicht nur um Gewinnung – es geht um Bindung durch Haltung, Unterstützung und Respekt.

Gemeinsam Pflege zukunftssicher machen – mit Adventus

Sie möchten internationale Pflegekräfte nicht nur rekrutieren, sondern langfristig in Ihr Team integrieren? Adventus begleitet Sie dabei – von der Auswahl über Sprachförderung bis hin zur Integration vor Ort.

Unsere Erfahrung zeigt: Mit Struktur, Empathie und echter Unterstützung entsteht eine Verbindung, die bleibt.

Warum ist die Rekrutierung von Pflegekräften aus dem Ausland so wichtig?
Weil der demografische Wandel in Deutschland zu einem erheblichen Fachkräftemangel führt. Ohne internationale Pflegekräfte ist eine flächendeckende Versorgung kaum noch möglich.
Welche Herausforderungen erleben Pflegekräfte aus dem Ausland in Deutschland?
Häufige Herausforderungen sind Sprachbarrieren, Unsicherheiten bei der Anerkennung und soziale Isolation. Gute Betreuung und Integration wirken hier stark unterstützend.
Wie kann man die Bleibewahrscheinlichkeit von internationalen Pflegekräften erhöhen?
Durch frühe Sprachförderung, klare Strukturen beim Onboarding, soziale Einbindung und verlässliche Perspektiven beim Aufenthaltsstatus und der beruflichen Entwicklung.
Welche Rolle spielt der Aufenthaltsstatus bei der Entscheidung zu bleiben?
Eine zentrale: Pflegekräfte mit sicherem Aufenthaltsstatus haben deutlich höhere Bleibewahrscheinlichkeit, weniger Stress und fühlen sich stärker mit dem Arbeitgeber verbunden.
Was unterscheidet Adventus von anderen Anbietern?
Adventus setzt auf ganzheitliche Integration: Sprachkompetenz, kulturelle Passung, kontinuierliche Begleitung und echte Menschlichkeit. So entsteht Bindung – nicht nur Beschäftigung.